DHL Luftdrehkreuz Leipzig

Auf zwei Millionen Quadratmetern Brachland zwischen Leipzig und Halle entstand ein neues Tor zur Welt: Europas modernster Umschlagplatz für Luftfracht. Ein riesiger Hangar, ein gigantisches Warehouse und vor allem Tausende neuer Arbeitsplätze wurden geschaffen – und das in weniger als drei Jahren.

Eine Schlüsselfrage hat Michael Reinboth, Projektleiter des Großprojekts „Hub Leipzig/Halle“, wohl immer wieder beschäftigt: „Gelingt es, Tausende neuer Arbeitsplätze zu schaffen, verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen umzugehen, die Anwohner vom Flugbetrieb zu überzeugen und gleichzeitig die Interessen eines börsennotierten Weltkonzerns im Auge zu behalten?“ Seine Bilanz heute: Es funktioniert! Die Jobs sind da, der Umweltschutz ist vorbildlich, die meisten Skeptiker sind beruhigt und die Geschäfte laufen bestens an.

Ein kurzer Rückblick: Politische Entscheidungen lassen den Ausbau des bisherigen europäischen DHL-Hauptumschlagplatzes in Brüssel nicht zu. Doch das Unternehmen braucht Planungssicherheit, Verkehrsrechte und Nachtflüge ohne Einschränkungen, um in Europa zu wachsen. Der Standort am Flughafen Leipzig/Halle erweist sich schließlich als der betriebswirtschaftlich attraktivste.

300 Millionen Euro investiert

Der Konzern investierte rund 300 Millionen Euro in den neuen Hub (engl. Knotenpunkt). Wenn Architekt Helmut Bergsträßer die bautechnischen Superlative aufzählt, gerät er ins Schwärmen. Im 413 Meter langen Warehouse befindet sich Deutschlands größte Verteil- und Sortieranlage für Pakete und Dokumente. Der Gigant hat die Maße von fünf Fußballfeldern und ist für weiter wachsendes Volumen gewappnet.

Die stündliche Leistung der Sortierstrasse ist enorm: Rund 100.000 Sendungen pro Stunde schafft die gesamte Anlage. Das Herzstück des Hubs kennt keine Pause. Es arbeitet rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr. Rund 70 Millionen Euro hat die Hightech-Sortieranlage gekostet.

Zum Rendezvous am Hub

Rund 60 Flugzeuge aus aller Welt treffen sich jede Werknacht zum Rendezvous am neuen Frachtknotenpunkt. Es sind in erster Linie moderne Langstreckenmaschinen, so genannte Flüsterjets, die alle gesetzlichen Lärmgrenzen deutlich unterschreiten. Auch die Kohlendioxid-Emissionen und der Treibstoffverbrauch der DHL-Flugzeuge sind vorbildlich und setzen weltweit Maßstäbe.

Rund 60 Flugzeuge starten und landen unter der Woche jede Nacht.

Auf dem aktuellen Sommerflugplan der Flotte stehen unter anderem Bahrain, Delhi, London, New York, Paris, Singapur, Kiew, Prag, Sofia, Warschau, Istanbul und Moskau. Die Liste der Destinationen zeigt, dass der Hub tatsächlich ein Tor zu Welt ist.

Die Flugzeuge landen auf der 3.600 Meter langen Piste und nehmen ihre Abfertigungspositionen ein. Die Fracht wird entladen und Richtung Warehouse gebracht. Der Flieger bekommt neuen Treibstoff und neue Container mit Sendungen, die schon bald den Laderaum der Maschine wieder füllen. Dann geht es für die Flieger wieder los, auf zum nächsten Ziel.

Ein Hangar für die Wartung der Flieger

Damit die Flugzeuge regelmäßig auf Herz und Nieren durchgecheckt werden können, wurde ein Flugzeughangar für die DHL-Maschinen vom Typ Boeing und Airbus errichtet. Die Halle ist so groß, das auch zwei der größten Passagierflugzeuge, des Airbus A 380, nebeneinander Platz finden würden.

Für den Hangar verantwortlich ist Markus Otto. Nicht ganz ohne Stolz verweist er auf die Fußbodenheizung in dem 30 Meter hohen Bauwerk. „Hier bekommen unsere Techniker niemals kalte Füße“, meint der Fachmann augenzwinkernd. Beeindruckend auch das Treibstofflager für DHL. Es liegt nur einen Steinwurf vom Hangar entfernt. Die drei Tanks besitzen eine Kapazität von rund elf Millionen Litern Kerosin.

Quelle:DHL Leipzig