Ein kleiner Verein für einen großen Anreger
25 Jahre Deutsche Bombastus-Gesellschaft
Festvortrag: Von der Natur zur Übernatur: Heil und Heilung bei Paracelsus
Die Deutsche Bombastus-Gesellschaft e.V. (DBG) mit Sitz in Dresden und über 200 Mitgliedern aus der Region und deutschlandweit feiert am 16. April ihren 25. Geburtstag. In öffentlichen Vorträgen, mittlerweile sechs Symposien und einer eigenen Schriftenreihe widmet sie sich seit ihrer Gründung den zeitlosen Botschaften der christlichen Ethik eines großen Suchenden in der Zeit der Reformation, des Zeitgenossen Luthers, Theophrastus Bombast von Hohenheim (1493 – 1541), genannt Paracelsus. Ein Abkömmling des altschwäbigen Rittergeschlechts der Bombaste von Hohenheim, worauf die Gesellschaft ihren Namen gründet. Neben der Schweizerischen Paracelsus-Gesellschaft (seit 1941) ist sie diejenige in Deutschland, die sich Paracelsus widmet.
Wohl am bekanntesten ist Paracelsus mit seinem Ausspruch zur Dosis:
„alle ding sind gift und nichts on gift; alein die dosis macht das ein ding kein gift ist.“ 1/XI/138 1)
Doch nicht nur als Arzt, sondern als streitbarer Naturphilosoph, Laientheologe und Humanist, macht er sich an den Risszonen und Verwerfungen der großen Umbrüche seiner Zeit zu schaffen. Kein Wunder, dass der Wunsch, ihn näher kennen zu lernen, nach der politischen Wende in Ostdeutschland zur Gründung der DBG führte. Und dieser Wunsch hat hat nicht nachgelassen. Leider, könnte man sagen.
Als bahnbrechender Entdecker in der Naturforschung und Heilkunde hat Paracelsus Einfluss auf die spätere Entwicklung von Medizin, Psychologie, Chemie und Philosophie, aber auch auf Geistesgrößen wie Goethe, Novalis, Schelling, C.G. Jung oder Erich Fromm. Viel gewandert und immer wieder nach dem suchend, was dahinter und darüber steht, widmet er sich den Nöten der Menschen und hilft den Armen. Seine sozialkritischen Positionen sind radikal und streitbar, seine aus christlicher Ethik gelebten Botschaften scheiden die Geister – bis heute:
„der höchste grund der arznei ist die liebe.“ 1/VII/3691)
… und nicht das Geschäft …, ließe sich hinzufügen.
Heilen statt reparieren, die Harmonie zwischen dem Mikrokosmos des Menschen, dem Sozialkosmos des menschlichen Gemeinschaftslebens und dem Makrokosmos der Schöpfung und der Umwelt herstellen, den Menschen als „edlere creatur“, als Bild Gottes, begreifen und damit Krieg, ebenso wie Selbstmord und Todesstrafe ablehnen – das sind nur ein paar Stolpersteine, die er hinterlassen hat.
Der Wahlspruch des Paracelsus wird häufig gebraucht in Führungsseminaren:
„Keines anderen Knecht sei, wer sein eigner Herr sein kann.“
In einem mittlerweile schier unüberschaubaren Netz offener und subtiler Abhängigkeiten und Unterwerfungen erscheint er von verblüffender Aktualität.
Paracelsus unterscheidet sterbliche Weisheit aus dem Licht der Natur und ewige Weisheit aus dem Licht des Geistes. Er kann Natur (Wissenschaft) und Religion noch zusammen denken. Kann er damit Anstöße geben für eine weiter gefasste Nachhaltigkeit?
„was ist glück anderst, dan ordnung halten mit wissenheit der natur? was ist das unglück, dan wider die ordnung ein eingang der natur?“ 1/VIII/1101)
Dr. Urs-Leo Gantenbein, M.D., M.Sc. ETH, kommt eigens aus der Schweiz nach Dresden, um zur 25. Jahreshauptversammlung der Deutschen Bombastus-Gesellschaft am 16. April im Haus der Kirche den Festvortrag „Von der Natur zur Übernatur: Heil und Heilung bei Paracelsus“ zu halten.
Der Medizinhistoriker Gantenbein, der zunächst das Studium der Mathematik und Physik an der ETH abschloss und später noch Medizin studierte, ist einer der besten Paracelsus-Kenner der Gegenwart. Er hat sich der Mammut-Aufgabe verschrieben hat, die noch nicht erschienenen theologischen Schriften des Paracelsus herauszugeben. 2008 erschien der in der Fachwelt vielbeachtete erste Band der Theologischen Werke „Vita Beata – Vom glückseligen Leben“, in der erstmals neben der zeichengetreuen Transkription mit textkritischem Apparat auch ein dem heutigen Sprachgebrauch angepasster Lesetext vorgelegt wurde. Gantenbein praktiziert als Arzt in Winterthur, war Co-Vorsitzender der Schweizerischen Paracelsus-Gesellschaft und ist Ehrenmitglied der Schwestergesellschaft in Dresden.
1) Quellenangaben nach Sudhoff, Sämtliche Werke des Paracelsus, 1. Abt.
Über:
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Kaitzer Straße 34
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Herr Matthias Kummer
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